Historischer Hafen

Grundlagen für Spundwandbauwerke missachtet

Der Historische Hafen in Neuhaus wurde 2005 gründlich erneuert, Spundwand, Pflaster und Hafenschuppen waren marode und wurden neu errichtet. Aber es gibt gravierende Baumängel beim Neubau. Das Pflaster ist teilweise durch Frost angehoben, andererseits durch Auswaschung von Bodenteilen durch die undichte Spundwand versackt. Schon nach wenigen Jahren ist der Hafen wieder dringend sanierungsbedürftig. Warum?

Die beiden Fehler an der Kaikante sind mangelhafte Dichtung der Spundwand und versäumter Bodenaustausch an der Spundwand. Im sogenannten Baugrubenzwickel hinter der Spundwand hätte nach den Regeln der Technik frostunempfindlicher Boden eingebautt werden müssen, also Sand statt Klei.

Hinter der Spundwand wird anstelle von Sand Klei eingebaut

Die Bilder zeigen den Einbau von Kleiboden anstelle von Sand an der Spundwand.

Der Einbau von Sand wurde nach unserer Kenntnis von der bauausführenden Firma dringend empfohlen, sogar mehr als dringend. Weiter hat die Firma nach unserer Kenntnis die Übernahme der Gewährleistung abgelehnt, falls kein Bodenaustausch erfolgt und sich das sogar unterschreiben lassen. Daher gibt es jetzt keine Gewährleistungsansprüche des Flecken gegen die bauausführende Firma. Die Folgen: Die Spundwand wird durch das Wasser zerstört, das ständig eindringt und herausläuft, erkennbar an der Ockerfärbung durch Eisenoxid. Weiter entstehen unter dem Pflaster Hohlräume, die auch plötzlich einstürzen können. Durch die Setzungen und Hebungen unmittelbar an der Kaimauerkante entstehen gefährliche Stolperfallen an der gefährlichsten Stelle des sonst ebenen Pflasters. Durch die allgemeine Verkehrssicherungspflicht ist der Flecken in der Haftung.

 

 

 

Drei Bilder zeigen die Schäden:

Setzungen bis 5 cm, regelmäßige Anhebungen durch Frost und diverse Undichtigkeiten, durch die das Wasser regelmäßig ein- und ausströmt. Sogar noch während der Bauabnahme soll ein fachkundiger Mitbürger auf die undichte Spundwand als Baumangel hingewiesen haben, vergebens. In Neuhaus weiß nur einer alles am besten. Jetzt sind Spundwand und Pflaster wieder sanierungsbedürftig, aber auf Kosten des Flecken. Folgende Maßnahmen sind jetzt erforderlich:

  1. Pflaster an der gesamten Kaimauerkante aufnehmen
  2. frostempfindlichen Boden bis zur Hafensollsohle auskoffern und abfahren
  3. Undichtigkeiten in der Spundwand beseitigen
  4. Sand liefern, einbringen und lagenweise verdichten
  5. Verdichtung nachweisen
  6. Pflaster neu verlegen

 Geschätzte Kosten im fünfstelligen Bereich.

Nachtrag Mai 2013

Die Mitarbeiter des Flecken haben das Pflaster entlang der Kaispundwand aufgenommen und neu verlegt. Damit ist die unmittelbare Gefahr durch Stolperfallen beseitigt. Die Baumängel bleiben und jeder harte Frost wird wieder die gleichen Verwerfungen des Pflasters bewirken. Die Lecks in der Spundwand bestehen weiter.