Ein Ort im kollektiven Abseits?
„Was die Freien Wähler machen, ist unter der Gürtellinie“, hört man oft im Gespräch, aber was ist dran? Zunächst mal, was wir schreiben, ist wahr, und die Wahrheit kann nie unter der Gürtellinie sein, oder? Sie kann wohl unbequem oder peinlich sein, aber niemals unter der Gürtellinie.
Fragt man dann nach, was genau angeblich unter der Gürtellinie gewesen sein soll und warum denn überhaupt, bleiben die Leute stumm. Keiner kann es konkret bezeichnen, aber viele plappern diese Worthülse mit voller Überzeugung stumpf nach. Warum reden sie so über uns statt mit uns? Sie könnten die Gründe für unsere Texte aus erster Hand erfahren, von uns selbst.
Stiften wir doch mal einen Preis von
100 Euro
für den Ersten, der uns nachweisen kann, was „unter der Gürtellinie“ war und warum. Der Maßstab zur Beurteilung sind unsere geltenden Gesetze. Also bitte los, liebe Gürtellinienkenner!
Wer nicht ganz konkret benennen kann, was angeblich unter der Gürtellinie sein soll und warum das unter der Gürtellinie sein soll, der soll doch bitte diesen Blödsinn nicht nachplappern. Der Unterschied zwischen glauben und wissen ist den meisten wohl gar nicht bekannt.
Was aber wohl zweifelsfrei „unter der Gürtellinie“ ist, sind die Unwahrheiten und Gesetzesverstöße, die wir erlebt bzw. aufgedeckt haben, aber das wiederum wollen viele hier nicht wissen. In Neuhaus gibt es offensichtlich weithin so etwas wie „eine verschobene Wahrnehmung“, Anstand und Recht sind durch Personenkult verdrängt, wie es in Diktaturen üblich ist.
Die Freien Wähler Neuhaus haben durch ihre Arbeit dennoch erreicht, den Ratskollegen klar zu machen, dass der Rat den Bürgermeister zu kontrollieren hat. Dieser Kontrollpflicht kommt der Rat erst durch die Aufklärungsarbeit der FWN nach. Seitdem ist der Rat nicht mehr nur eine Abstimmungsmaschine, in der auf Zuruf die Arme gehoben werden. Diese Einsicht war schwer zu vermitteln und es hat viel Zeit gebraucht. Muss man sich deshalb wundern, wenn einige Ratskollegen es vorziehen, nicht mehr zu kandidieren?
Wir überlegen uns schon sehr genau, was wir schreiben. Und weil es daher faktisch nichts Konkretes dagegen zu halten gibt, behilft man sich mit solch einer schwammigen und abwertenden Parole, um sich irgendwie doch "im Recht" zu fühlen.
Es hat schon seinen Grund, dass uns niemand wegen unserer Veröffentlichungen verklagt hat, weil es eben (leider, leider!) alles stimmt. Nicht wir Schreiber sind die Wurzel des Übels, sondern der/die Täter, deren Handeln wir offenlegen. So wird ein Schuh draus und nicht umgekehrt. Dass das Einigen nicht passt, dafür können wir nun wahrlich nichts.
Deshalb lenkt man von den unbequemen Tatsachen ab und stellt diejenigen an den Pranger, die die unbequemen Wahrheiten schreiben. Doch zum Glück denken nicht alle so, denn viele haben durchaus begriffen was wirklich gespielt wird.
Schreiben ist übrigens – im Gegensatz zum gesprochenen Wort – verbindlich, ein öffentlich geschriebenes Wort kann man nicht mehr zurückholen. Reden ist unverbindlich, denn wenn die Schallwellen verklungen sind, ist es nicht mehr nachweisbar. Mit dem Gewicht der Zunge kann man einen Menschen zerstören, heißt es nicht ohne Grund. Selbst wenn eine Verleumdung zurück genommen wird, bleibt etwas davon erhalten. Es sitzt zwischen den Ohren, die es gehört haben in den Köpfen.
Die Wahrheit ist oftmals banal und langweilig und sie steht unveränderlich fest, die Unwahrheit dagegen kann beliebig gestaltet werden und damit viel spektakulärer gemacht werden – bleibt aber nichts als üble Nachrede und befriedigt lediglich übersteigertes Selbstdarstellungsbedürfnis. Doch es finden sich immer Menschen, die bereit sind, diesen bösen Zungen zu glauben. Gern werden auch Verschwörungstheorien gebildet. Stammtische, Kaffeeklatsch usw., aber immer alles mündlich, niemals schriftlich. Trotzdem fallen viele auf diese vergifteten Märchenstunden herein, glauben den Blödsinn und tragen ihn eilends weiter.
Und wer profitiert davon? Der Ort ganz bestimmt nicht!
Die Freien Wähler Neuhaus wollen, dass das alles endlich der Vergangenheit angehört und wir uns konstruktiv auf der Ebene von Tatsachen und Fakten bewegen. Nur so können wir Neuhaus aus dem Abseits holen und in eine gute Zukunft führen, aber nicht mit falschen Parolen.