Entwässerung macht Fortschritte

Bürgermeister stemmt sich vergeblich gegen den Gemeinderat

Die Anwohner der Poststraße und die der Schleusenstraße dürfen nach der Ratssitzung vom Dienstag, 15.9.2015 darauf hoffen, dass sie bald das Regenwasser wieder regulär loswerden. Die Ratsmehrheit folgte in der turbulenten Sitzung den Vorschlägen der Freien Wähler Neuhaus. Einzig der Bürgermeister wollte die Reparaturen partout verhindern und stimmte dagegen. Dabei war das Geld dafür im Haushalt 2015 bereitgestellt worden. Die Reparaturen hätten also längst erledigt sein können und auch müssen, denn ob es nach der unnötigen Verzögerungstaktik des Bürgermeisters noch in diesem Jahr erfolgen kann, ist witterungsbedingt noch nicht sicher.

Die Freien Wähler hatten ihn bereits im Juni mit (kostenlosen!) Bildern auf den Zustand der Rohrleitung hingewiesen. Doch der Bürgermeister blieb uneinsichtig und beauftragte auf Kosten der Gemeinde eine weitere Untersuchung für 376,52 Euro. Herausgeschmissenes Geld, denn die Untersuchung musste abgebrochen werden, weil die Kamera nur höchstens 3 m in das verschobene und verwurzelt Rohr kam. Das Ergebnis lautet: "Um zukünftig den Wasserabfluss zu gewährleisten, ist es zwingend erforderlich, den Regenwasserkanal zu erneuern." Das deckt sich völlig mit unserem Ergebnis vom Juni 2015. Wir hatten geschrieben:"Diese ‚Leitung‘ ist irreparabel zerstört und kann nur ersetzt werden." Außer den Kosten von 376,52 Euro also im Ergebnis nichts Neues. Wir haben den starrsinnigen Bürgermeister aufgefordert, der Gemeinde diese Kosten aus eigener Tasche zu erstatten – keine Reaktion. Er hat doch sicher auch eine Amtshaftpflicht, aber Schuldeingeständnisse sind bekanntlich nicht gerade seine Stärke. Vielleicht lehnt ja der Rat die Kostenübernahme ab.

Durch diese Ruine eines Schachtes läuft das Regenwasser aus der Poststraße

Selbst Laien erkennen wohl, dass man durch einen solchen Schacht und ein solches Rohr keinen Straßenzug sicher entwässern kann. Das völlig marode, gerissene, verschobene, verwurzelte und viel zu kleine Rohr, durch das das Regenwasser der Poststraße über das Privatgrundstück Nr. 51 zum Neuhaus-Bülkauer Kanal geleitet werden soll, wird endlich durch ein richtig dimensioniertes neues Rohr ersetzt. Das hätte schon beim Neubau der Poststraße 1998 erfolgen müssen. Damals hat der Bürgermeister das verhindert. Doch jetzt gibt es die Freien Wähler Neuhaus und damit gehören Wassereinbrüche in die Häuser und überschwemmte Grundstücke bald endlich der Vergangenheit an.

Auch in der Schleusenstraße soll endlich – wie allgemein üblich – der Seitenraum abgetragen und mit Gefälle wieder korrekt hergestellt werden. Leider ist es schon zu spät, denn es sind erhebliche Folgeschäden entstanden. Weil das Wasser jahrelang nicht oberflächlich in den Graben ablaufen konnte, ist es in den Unterbau der Fahrbahn eingedrungen, hat ihn aufgeweicht und infolgedessen ist in weiten Bereichen die Fahrbahn versackt und bereits gerissen. Eindringendes Wasser und Frost erledigen den Rest. Hier wird über kurz oder lang die Asphaltdecke erneuert werden müssen – eine ziemlich teure Angelegenheit. Am falschen Ende zu sparen schadet meist mehr als es nützt. So wie man beim Auto regelmäßig seinen Ölwechsel macht, müssen auch die unbefestigten Seitenräume der Straßen abgetragen werden.

Warum der Bürgermeister all diese dringenden seit Jahren anstehenden Reparaturen verhindern will, ist schleierhaft. Um so mehr, weil er das Pflaster des Bürgersteigs vor seiner eigenen Haustür schon vor Jahren auf Gemeindekosten neu verlegen lassen hat. Er bringt seinen Gehweg in Ordnung, lässt aber anderen das Wasser in die Häuser laufen?

Erfolgreich waren die Freien Wähler schon in der Bülsdorfer Straße. Dort hatte ein verstopftes Rohr zu oftmals monatelangen Rückstaus in der Regenwasserkanalisation geführt. Dank unserer Initiative ist das Vergangenheit, das Wasser fließt wieder und Folgeschäden können nicht mehr eintreten.

So haben wir unser Wahlversprechen, in Neuhaus frischen Wind wehen zu lassen, ein paar Mal mehr erfüllt. Bedauerlich ist nur, dass das so schwer und oftmals leider auch unschön ist. Wir fragen uns jetzt einmal mehr, wie lange der Bürgermeister noch sinnvolle Vorschläge zum Vorteil der Bürger boykottieren wird, nur weil sie von den Freien Wählern kommen. Rational ist das jedenfalls nicht mehr nachvollziehbar.