Mit zweierlei Maß!

Aber das Maß ist voll.

Wahrscheinlich haben Sie in unserem Flyer von Anfang Dezember gelesen, wie in anderen Gemeinden von den Bürgern und Bürgerinnen mit Förderung und Unterstützung der dortigen Bürgermeister Straßen gebaut oder repariert wurden, Parkplätze gepflastert, Friedhöfe verschönert oder sogar Kindergärten gebaut wurden. Das alles waren Projekte, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen und von allen Bürgern genutzt werden können.

Haben Sie für Neuhaus auch ein solches Beispiel? Aus den letzten Jahren?

Der Bürgermeister hatte in der letzten Ratssitzung eines. So glaubt er jedenfalls. Er berichtete von der Pflasterung eines Parkplatzes hinter dem Neuhäuser Feuerwehrhaus durch die Feuerwehrkameraden, das seien ja schließlich auch Bürger. Da hat er recht. Und auch wir haben größten Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement der Feuerwehrmänner und     -frauen. Schützen sie doch im Ernstfall auch unseren Besitz und unser Leben.

Aber die Situation ist doch wohl eine vollkommen andere! Es ist vergleichsweise so: Der TSV fliest in Eigenleistung die Duschräume im Vereinsheim und der Bürgermeister vermarktet das als Bürgerengagement für den Flecken. Bemerken Sie den Unterschied? Es ist sehr wohl zu unterscheiden, ob man etwas für sich selbst oder für die Allgemeinheit macht. Und Feuerwehrangelegenheiten fallen in die Zuständigkeit der Samtgemeinde Am Dobrock, nicht in die des Flecken Neuhaus. Es ist schon mehr als dreist, sich mit diesen Federn zu schmücken.

Lange habe ich darüber nachgedacht, wie man zu solch einem Vergleich kommen kann. Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist dem Bürgermeister jeder Realitätssinn abhanden gekommen oder er will Rat und Bürger bewusst – sorry – verarschen. Zum Wohle unseres Flecken gehe ich vom Zweiten aus.

Zu guter letzt erwähnte er noch, dass auch die Bürgersteigkante abgesenkt und ein paar Meter Gehweg neu verlegt wurden. Das allerdings ist Angelegenheit der Gemeinde. Schön, dass das alles so problemlos funktioniert hat. Ohne Antrag. Ohne Behandlung im Rat. Ohne Bürokratie. Respekt und Anerkennung, ihr Feuerwehrkameraden! Einem Bürger aus der Bahnhofstrasse wurde ein solcher Wunsch zur Verbreiterung seiner Einfahrt – auf eigene Kosten – stumpf verwehrt. Das macht den Unterschied. Ja, lieber Florian, Du hast vermutlich nicht die richtigen Freunde, sonst hättest Du heute eine breite Auffahrt.

Gunnar Lenz 20151219

Zumutung Ostlandstraße

Ein Ergebnis 30-jähriger Herrschaft

Die Ostlandstraße ist eine Zumutung für alle, die sie benutzen müssen. Besonders im Herbst, wenn das Laub sich massenhaft in den großen Wasserlachen fängt und zu einem glitschigen Brei zerfahren wird. *)

Woran liegt das?

1.    Nach dem Bau der Kanalisation wurde der Leitungsgraben unzureichend verdichtet

2.    Nach der Fertigstellung der Neubaugebiete erfolgte keine Reparatur, obwohl der Baustellenverkehr den Zustand weiter verschlechtert hatte

3.    Die Anwohner hatten sich zusammen gefunden und wollten dann in Eigenleistung das Pflaster auf dem Teil an der Bahnhofstraße neu verlegen. Nur das erforderliche Material sollte die Gemeinde beisteuern. Doch der Bürgermeister verweigerte es den engagierten fleißigen Mitbürgern mit der Begründung, sie wären ja nicht versichert.

Das war aber nur ein Vorwand, denn in den Nachbargemeinden funktioniert das gut und selbst in Neuhaus dürfen Mitbürger Hand- und Spanndienste leisten – wenn es die Richtigen sind. Also wieder nur ein Machtspiel – auf dem Rücken der Anwohner. Mit einer solchen Zufahrt sind die Immobilienpreise dort gleich eine Etage tiefer, oder wer möchte gern ein Haus kaufen, wenn er vorher durch diese Straße muss? Da lohnt es sich noch nicht einmal, das Auto zu waschen.

Als wenn das alles noch nicht genug wäre, knallte mir der Bürgermeister Fotos von der Ostlandstraße auf den Tisch mit der Aufforderung, darum sollten die Freien Wähler sich mal kümmern, statt um andere Probleme. Aber Moment mal, wer trägt in Neuhaus seit 29 Jahren die Verantwortung? Die Freien Wähler oder Georg Martens? Und wer hat sich dafür eingesetzt, dass es überhaupt wieder Wegebereisungen gibt und notwendige Reparaturen erfolgen? Der Bürgermeister hat die Haushaltsmittel lieber eingespart, als die nötigen Reparaturen vorzunehmen.

Vielleicht dämmert es ja doch langsam, warum es die Freien Wähler Neuhaus gibt.

Natürlich nehmen wir uns auch der Ostlandstraße an. Doch es muss eine Lösung gefunden werden, die die Kosten für die Fehler der Gemeinde nicht einfach den Anwohnern aufbürdet. Da haben Leute erschlossene Grundstücke gekauft, dann werden Baufehler beim Kanal gemacht und der Baustellenverkehr drüber geleitet und jetzt sollen die Anlieger dafür grade stehen? Und wenn sie es entgegenkommenderweise selbst machen wollen lässt man sie nicht?

Das kann’s wohl nicht sein. Zum Mond fliegen geht, aber eine Straße instand halten soll nicht gehen? Ähh, danke, Euer Ehren, wir haben dazu noch ein paar peinliche Fragen. Vor allem aber möchten wir, dass das endlich ein Ende hat.

*) Das Bild ist auch die Auflösung unseres Bilderrätsels aus dem Flyer Nr. 8.