Martens amtsmüde???

Wie man sich selbst demontiert

Haben Sie sich in letzter Zeit wegen irgendeines Problems in Neuhaus an den Bürgermeister gewandt? Falls ja, haben Sie vielleicht zur Antwort bekommen: Fragen Sie doch Rademacher oder Lenz! Die schwärzen ja sowieso alles an, oder: Sie haben mich ja nicht gewählt, dann tue ich auch nichts für Sie.

Moment mal, wer schwärzt und zeigt in Neuhaus alles und jeden an? Na, kommen Sie drauf?

Aber es drängt sich eine weitere Frage auf, nämlich ob der Bürgermeister nach 28 Jahren vielleicht amtsmüde ist. Kann er den Bürgern nicht mehr helfen und seine Verantwortung wahrnehmen? Nein, er will es wohl nicht, aber warum?

Was veranlasst ihn aber zu solchen Äußerungen? Lenz hat noch nie jemanden angezeigt, Rademacher nur einmal, und zwar den Bürgermeister wegen übler Nachrede – was wohl auch niemanden wirklich wundert. Und wer wen gewählt hat, das sollte doch geheim sein. Woher will der Bürgermeister also trotz geheimer Wahl wissen, wer ihn nicht gewählt hat? Das soll er doch einmal erklären. Oder will er damit nur provozieren?

Nein, nein, nehmen wir einmal an, er ist nur sauer und fühlt sich angegriffen, weil die FWN aktiver sind, als es ihm recht ist und so einiges nicht mehr so läuft, wie er es sich wünscht. Wenn er nicht mehr weiter weiß, wird er trotzig wie ein Kind. Der Grund: Verweigerung gibt das Gefühl von Macht.

Nebenbei, ein Bürgermeister hat im demokratischen Rechtsstaat natürlich für alle Bürger da zu sein, nicht nur für seine Fraktion und Parteigänger. Auch Nichtwähler haben einen Anspruch auf ordentliche Vertretung durch ihren Bürgermeister, aber ärgerlicher noch: Er hat sogar die Interessen derer zu vertreten, die ihn nicht gewählt haben. Vor dem Gesetz sind eben alle gleich. Ja, ja, das fällt verdammt schwer und erfordert gelegentlich den Sprung über den eigenen Schatten. In diesem Fall ist die kleinste Hürde schon zu hoch. Wir sind im real existierenden Neuhaus an der Oste, anno 2014, und hier geht’s oft nach Martens‘ persönlichem Rechtsverständnis zu statt nach Gesetz und Recht.

Liebe Neuhäuser/-innen, natürlich dürfen Sie unseren Ratsmitgliedern auch weiterhin jederzeit anvertrauen, wo etwas im Argen liegt. Wir können die Angelegenheit im Rat vortragen, Lösungen suchen und ggf. abstimmen lassen. Das ist für uns als gewählte Vertreter eine wichtige Aufgabe und das machen wir regelmäßig so. Allerdings dauert das dann etwas länger als der kurze Dienstweg über den Bürgermeister. Wir nehmen Ihre berechtigten Sorgen jedenfalls ernst und werden uns weiter für Sie einsetzen, statt damit Machtspielchen zu treiben. Egal, wen Sie gewählt haben, versprochen.

Falls Sie also dämliche Antworten vom Bürgermeister erhalten, wenden Sie sich einfach an uns. Wir kuschen nicht und sind sehr hartnäckig, das dürfte sich schon herumgesprochen haben.

Jan Boris Bollhorn
Walter Rademacher
Peter Richters